Nur eine Mode? Nein. Wenn man von der Definition ausgeht, hat es zum Beispiel bei uns in Friedrichstadt schon immer Craft-Bier gegeben. (Siehe Geschichte des Bieres in Friedrichstadt). Als Craft Bier werden Biere verstanden, die handwerklich von einer unabhängig tätigen Brauerei erzeugt werden. Seinen Ursprung haben die Craft-Biere in den USA.
In Deutschland hat es immer kleine Familien und Minibrauereien gegeben, und es gibt sie noch heute. Small, independent, traditional sind die Attribute in den USA. Das waren kleinere Gasthof-, Hotel- oder Hausbrauereien in Deutschland früher auch immer – heute wieder. Fritz Wülfing (Fritz-ales) war der erste, der in Deutschland unter dem Label Craftbeer braute. Das war 2010 – und es dauerte nicht lange, da schlugen die Großkonzerne zurück. Sie erlaubten dem guten Fritz nicht länger sein Bier Fritz zu nennen (der Nordmann-Gruppe um Ratsherrn gehören die Fritz-Getränke). Und viele Großbrauereien bieten heute eigene „Craft-Biere" an, was man für eine Mogelpackung halten könnte. Eine klare Definition von Craft-Beer gibt es in Deutschland nicht. Daran, sich die Marke zu sichern, sind zum Glück sogar die Großen gescheitert. Craft-Beer ist somit eher eine Philosophie. Seit 2017 gibt es den Verband der Deutschen Kreativbrauer.